Kernaussagen
- Gelassenheit und Mut sind nützliche Werkzeuge zur Überwindung unserer Ängste und wir können sie trainieren
- Jede Angst ist anders und muss unterschiedlich bewältigt werden
- Angst ist ein überlebenswichtiges Alarmsystem des Menschen, deswegen können wir niemals vollständig angstfrei werden
- Du findest unten 13 Praxis-Tipps zur Förderung von Gelassenheit und Mut, die dir beim Überwinden von Ängsten helfen
Warum die Freiheit von Angst nicht existiert
Angst ist ein grundlegendes Konzept unserer Natur, ein Signal für Unsicherheit, Risiko oder potenzielle Gefahr und motiviert uns zu Vorsicht und Vorbereitung. Es ist ein normaler und natürlicher Schutzmechanismus, der es uns ermöglicht, auf lebensbedrohliche Gefahren zu reagieren.
In der heutigen Welt sind wir jedoch selten existenziellen Bedrohungen ausgesetzt. Auf den ersten Blick scheint es so, als wäre Angst wegen seinem evolutionär bedingten Ursprung in unserer heutigen Zeit nicht mehr relevant. Allerdings ist es ein Irrtum anzunehmen, man solle sich von Angst vollständig befreien, denn ein gewisses Maß an Angst ist für ein sicheres und verantwortungsbewusstes Leben notwendig.
Was wir also anstreben können, ist nicht die Befreiung von Angst, sondern die Fähigkeit, ein grundlegendes Verständnis für sie zu entwickeln, um effektiv mit ihr umzugehen. Angst lässt sich in verschiedene Typen einteilen und jeder Typ erfordert eine individuelle Herangehensweise. Deshalb ist es wichtig, zunächst zu erkennen, mit welchen Ängsten man es zu tun hat. Erst dann können gezielte und effektive Maßnahmen ergriffen werden.
Angsttyp | Beschreibung | Tipps |
Generalisierte Angststörung | Anhaltende Sorgen über verschiedene Aspekte des Lebens | Achtsamkeit, gesunde Lebensführung, begrenze Sorgenzeit |
Panikstörung | Plötzliche Angstanfälle ohne ersichtlichen Grund | Meditation, Atmungstechniken, Entspannungsmusik |
Soziale Angststörung | Angst in sozialen Situationen, Angst vor Bewertung | Tagebuch über positive Erlebnisse, Zeit mit Freunden verbringen |
Spezifische Phobien | Angst vor einem bestimmten Objekt oder Situation | Vorbilder suchen, Ziele setzen, Affirmationen |
Zwangsstörung | Wiederkehrende Gedanken und repetitive Verhaltensweisen | Achtsamkeit, gesunde Lebensführung, Ziele setzen |
Existenzängste | Tiefe Sorgen über das Leben oder die Zukunft | Vorbilder suchen, Ziele setzen |
Trennungsangst | Angst vor Trennung von wichtigen Bezugspersonen | Affirmationen, gesunde Lebensführung, rede über Ängste |
Wichtig: Falls deine Ängste sich übermäßig stark äußern und dich zu sehr einschränken, dann suche dir professionelle Hilfe.
Gelassenheit als Schlüsselelement zur Angstbewältigung
Gelassenheit ist eine tiefgreifende Charaktereigenschaft, die uns ermöglicht, auf die Herausforderungen des Lebens mit innerer Ruhe zu reagieren. Um den Nutzen von Gelassenheit besser zu verstehen, kann es aufschlussreich sein, sich mit der grundlegenden menschlichen Reaktionsweise auf äußere Reize auseinanderzusetzen.
- Wahrnehmung des Reizes: Dies ist der Moment, in dem eine Person einen äußeren Reiz wahrnimmt, beispielsweise etwas, das man sieht, hört oder fühlt.
- Bewusste Wahrnehmung und Pause: Nach der ersten Wahrnehmung des Reizes folgt die bewusste Anerkennung dieses Reizes. In diesem Schritt besteht die Möglichkeit, den automatischen Verlauf der Reaktion zu unterbrechen. Das Bewusstsein ermöglicht es der Person, einen Moment innezuhalten und zu reflektieren, anstatt sofort und möglicherweise unüberlegt zu reagieren.
- Entscheidungsfindung: In dieser Phase entscheidet die Person bewusst, wie sie auf den Reiz reagieren möchte. Dies kann durch Überlegen, Abwägen verschiedener Handlungsoptionen und Auswahl der angemessensten Reaktion geschehen.
- Reaktion: Schließlich erfolgt die Reaktion auf den Reiz, die durch die vorherigen Schritte informiert und bewusst gewählt wurde, anstatt eine unmittelbare, reflexartige oder unüberlegte Handlung zu sein.
Fehlt es an Bewusstsein und Gelassenheit, läuft man Gefahr, die Schritte 2 und 3 dieses Prozesses zu überspringen. Die Fähigkeit Angstmomenten mit Gelassenheit zu begegnen, erlaubt uns einen Schritt zurückzutreten, und unsere Befürchtungen objektiver zu betrachten und zu bewerten. Diese gelassene Distanzierung führt zu bewussteren Entscheidungen und hilft uns, mit Ängsten besser umzugehen und sie zu überwinden.
Gelassenheit ist essenziell im Umgang mit Angst und Stress, denn sie ermöglicht uns, Kontrolle über unsere emotionalen Reaktionen zu erlangen. Oft ist Gelassenheit das Ergebnis von Lebenserfahrung, Selbstreflexion und bewusster Praxis. Personen, die diese Eigenschaft besitzen, treffen durchdachtere Entscheidungen, ohne sich von Emotionen überwältigen zu lassen.
Gelassen zu sein, macht uns emotional widerstandsfähiger. Es ermöglicht uns, Situationen nüchterner zu betrachten, was zu schnellerer Erholung von Rückschlägen führt. Dadurch können wir zukünftigen Herausforderungen mit größerem Selbstvertrauen begegnen. Gelassenheit fördert somit nicht nur unsere innere Ruhe, sondern auch unsere Fähigkeit, effektiv auf das Leben und seine Herausforderungen zu reagieren.
8 Tipps, um Gelassenheit zu trainieren
- Achtsamkeit und Meditation: Diese Entspannungstechniken helfen, Stress abzubauen, innere Ruhe zu finden und sich auf den gegenwärtigen Moment zu konzentrieren, um Angstgedanken zu reduzieren. Auch bewusstes tiefes Atmen hilft, den Körper aktiv zu beruhigen.
- Gesunde Lebensführung: Priorisiere Schlaf, gesunde Ernährung und Bewegung. Durch eine gesunde Lebensführung regulierst du deine Hormone, die eine wesentliche Rolle bei der Kontrolle von Stimmung und Emotionen, einschließlich Angst spielen.
- Starte ein Tagebuch über positive Erlebnisse: Das tägliche Aufschreiben positiver Erlebnisse, lenkt die Aufmerksamkeit weg von angstauslösenden Gedanken und fördert eine optimistischere Lebenseinstellung. Diese Praxis stärkt dein Selbstbewusstsein und das Gefühl der Dankbarkeit, was zur Reduzierung von Angstgefühlen beiträgt.
- Begrenze deine Sorgenzeit: Erlaube dir, zu festgelegten Zeiten über deine Ängste nachzudenken. Verpflichte dich jedoch dazu, dich von deinen Ängsten außerhalb dieser Zeiten loszulösen. Dadurch verhinderst du, dass deine Ängste deinen Alltag dominieren.
- Mache regelmäßige Pausen: Das Einlegen von Pausen hilft dir, dich von deinen überwältigenden Angstgefühlen zu lösen. Durch Pausen baust du deine innere Stabilität wieder auf und schützt dich vor emotionaler Erschöpfung. Meine Empfehlung: Mache kurze Spaziergänge. Die frische Luft hilft dabei, den Kopf zu klären.
- Höre Entspannungsmusik oder Naturgeräusche: Solche Klänge senken die Herzfrequenz und haben dadurch eine beruhigende Wirkung. Sie helfen bei der Stressbewältigung und im Umgang mit Angstzuständen.
- Verbringe mehr Zeit mit Freunden: Dadurch verringert sich das Gefühl der Isolation, was wesentlich zur Reduzierung von Angst beiträgt. Auch das Gefühl der Geborgenheit gibt uns viel Kraft.
- Nutze Affirmationen: Positive Affirmationen können sowohl bei der Bekämpfung von Angstzuständen als auch bei der Fassung von Mut helfen. Die Wiederholung von positiven Aussagen stärkt dein Selbstvertrauen und gibt dir Stärke.
Diese geführte Meditation eignet sich gut für Anfänger:
Die Rolle von Mut beim Überwinden von Angst
Mut bedeutet nicht, frei von Angst zu sein, sondern den Schritt ins Unbekannte zu wagen, trotz der Ungewissheit vor dem Ergebnis. Mut findet seine Anwendung im Prozess der Angstbewältigung, oft direkt nachdem wir durch Gelassenheit eine objektive Sicht auf die Situation gewonnen haben.
Die Quellen von Mut sind vielfältig. Er kann auf starken Selbstvertrauen basieren oder auf der Überzeugung, dass jede Erfahrungen zu persönlichem Wachstum beiträgt, auch bei unerwünschten Ausgängen. Zusätzliche Quellen umfassen soziale Unterstützung, die motivierende Kraft von Werten und Überzeugungen, Inspiration durch Vorbilder, positive eigene Erfahrungen, persönliche Antriebskräfte sowie das Streben nach Selbstwachstum und Selbsterkenntnis. Diese Faktoren motivieren zur Handlung, selbst wenn der Weg risikobehaftet erscheint.
Mutiges Handeln bietet Belohnungen, die weit über den Wert vorübergehender Sicherheit hinausgehen. Durch die Entwicklung von Mut, einschließlich den kleinen Erfolgen, erweitern wir unsere Komfortzone, bauen Selbstvertrauen auf und reduzieren den Einfluss von Angst auf unser Leben. Mutiges zu Sein ist nicht nur eine Reaktion auf Angst, sondern ein aktiver Schritt in Richtung persönlicher Entwicklung. Es macht uns widerstandsfähiger und erlaubt uns, zukünftigen Herausforderungen mit Stärke zu begegnen.
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5 Tipps um Mut zu trainieren
- Rede mit anderen über deine Ängste: Der Austausch mit engen Kontakten kann dir dabei helfen, dich nicht von deinen Ängsten überwältigen zu lassen und den Mut zu finden, diese zu bekämpfen.
- Mutige Vorbilder suchen: Suche dir Vorbilder, deren Geschichten und Erfahrungen dich dazu inspirieren und motivieren, gegen deine Angst selbst aktiv vorzugehen.
- Setze dir realistische Ziele: Mache dir Gedanken, was du in Bezug auf deine Angst erreichen möchtest und setze dir eindeutig definierte, erreichbare Ziele. So kannst du zielgerichtet und strukturiert gegen deine Angst vorgehen. Ziele sind außerdem eine starke Quelle der Motivation. Jeder kleine Schritt zur Bekämpfung der Angst zählt!
- Erkenne jeden Fortschritt gegen Angst an: Feiere jeden Erfolg und Fortschritt im Kampf gegen Angst, selbst die kleinen. Diese Wertschätzung stärkt dein Selbstbewusstsein und verdeutlicht deinem Gehirn, dass positive Errungenschaften gemacht werden. Das wiederum hilft dir, weiterhin Kraft zu finden.
- Baue eine resiliente Denkweise auf: Ändere deine Sichtweise auf Herausforderungen. Statt sie zu umgehen, solltest du deine persönliche Entwicklung priorisieren und dich Herausforderungen stellen. Ermutige dich, deine Komfortzone zu erweitern, sowie positiv und optimistisch an persönliche Aufgaben heranzutreten.
Inspirierende Zitate für mehr innere Stärke
„Mut ist nicht die Abwesenheit von Angst, sondern das Urteil, dass etwas anderes wichtiger ist als Angst.“ – Ambrose Redmoon
„Das Geheimnis des Erfolgs ist es, die Stabilität der Angst zu durchbrechen und die Brillanz des Mutes zu greifen.“ – Norman Vincent Peale
„Du gewinnst Stärke, Mut und Zuversicht durch jede Erfahrung, in der du wirklich aufhörst, der Angst ins Gesicht zu sehen.“ – Eleanor Roosevelt
„Alle Träume können wahr werden, wenn wir den Mut haben, ihnen zu folgen.“ – Walt Disney
„Wer immer tut, was er schon kann, bleibt immer das, was er schon ist.“ – Henry Ford
„In der Mitte von Schwierigkeiten liegen die Möglichkeiten.“ – Albert Einstein
„Mut steht am Anfang des Handelns, Glück am Ende.“ – Demokrit
„Der größte Fehler im Leben ist, immer Angst zu haben, einen Fehler zu machen.“ – Dietrich Bonhoeffer
„Angst ist nur so tief wie der Geist erlaubt.“ – Japanisches Sprichwort
„Mache dir keine Sorgen um das Scheitern; sorge dich um die Chancen, die du verpasst, wenn du es nicht einmal versuchst.“ – Jack Canfield
„Die einzige Grenze, die existiert, ist die, die du dir selbst setzt.“ – Zig Ziglar
„Furcht besiegt mehr Menschen als irgendetwas anderes auf der Welt.“ – Ralph Waldo Emerson
„Du musst die Dinge tun, von denen du denkst, dass du sie nicht tun kannst.“ – Eleanor Roosevelt
„Das Geheimnis des Vorwärtskommens besteht darin, den ersten Schritt zu tun.“ – Mark Twain
„Gelassenheit entsteht nicht dadurch, dass man sich in Sicherheit wiegt, sondern durch das Überstehen vieler Stürme.“ – Seneca
„Mut bedeutet, Angst zu haben, aber trotzdem aufzustehen.“ – Nelson Mandela
„Wir erlangen Stärke, Mut und Zuversicht durch jede Erfahrung, in der wir wirklich aufgefordert sind, der Angst ins Auge zu blicken.“ – Eleanor Roosevelt
„Gelassenheit ist die höchste Form des Mutes.“ – Winston Churchill
„Die Kunst ist, einmal mehr aufzustehen, als man umgeworfen wird.“ – Winston Churchill
„Das Leben beginnt am Ende deiner Komfortzone.“ – Neale Donald Walsch
„Mut ist Widerstand gegen die Angst, Beherrschung der Angst, nicht Abwesenheit von Angst.“ – Mark Twain
„Der größte Sieg ist der über sich selbst.“ – Platon
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